Magnetstreifen auf Karten: Was ist das und wie funktioniert er?
Ratschläge / 09.12.2024
Der Magnetstreifen war in früheren Zeiten ein wichtiger Bestandteil von Zahlungskarten wie EC- oder Kreditkarten. In diesem Beitrag informieren Sie die myPOS-Experten darüber, welche Funktion der unscheinbare schwarze Streifen hat und welche Einsatzmöglichkeiten sich für die Hersteller und Nutzer von Zahlungskarten bieten.
Sie erfahren, welche Karten einen solchen Streifen aufweisen und wie die Handhabung von Karten mit Magnetstreifen funktioniert.
TABLE OF CONTENTS
Definition des Magnetstreifens in Zahlungskarten
Ein Magnetstreifen (auch als Magnetband bezeichnet) ist ein schmales, dunkles Band, das sich auf der Rückseite zahlreicher Zahlungskarten befindet. Der Streifen besteht aus winzigen Magnetetiketten. Diese sind durch spezielle Magnete codiert.
Die Etiketten speichern wichtige Daten, zum Beispiel:
- Kontonummer;
- Name des Karteninhabers;
- Ablaufdatum;
- Kartennummer.
Der Vorteil eines Magnetstreifens liegt aus Herstellersicht in seiner kostengünstigen und einfachen Herstellung. Er ermöglicht gerade in Ländern wie Deutschland, in denen Zahlungskarten weite Verbreitung finden, schnelle und unkomplizierte Transaktionen. Karten mit Magnetstreifen bieten den weiteren Vorteil, dass sie einfach benutzt werden können. Mehr dazu lesen Sie im Abschnitt „Wie funktioniert er?“.
Geschichte des Magnetstreifens
Der Magnetstreifen wurde in den 1950er-Jahren eingeführt. Mit Magnetbändern, welche auf einer dünnen Magnetfolie basierten, konnten sensible Informationen sicher und maschinenlesbar gespeichert werden. Durch diese Innovation wurde die sofortige, automatische Verifizierung von Kartenzahlungen möglich.
Auf diese Weise beschleunigten sich die Prozesse im Handel erheblich. Der Durchbruch der Magnetbänder kam, als der Hersteller IBM die Technologie flächendeckend in Zahlungskarten integrierte.
Inzwischen gilt der Magnetstreifen als veraltet, da er anfällig für Beschädigungen und Betrug ist. In Deutschland werden fast nur noch Zahlungskarten mit Technologien wie EMV-Chips ausgegeben. Diese bieten ein höheres Maß an Sicherheit, weshalb Karten mit Magnetstreifen zunehmend ausgemustert werden. Es sind jedoch noch immer Magnetstreifenkarten im Umlauf.
Wie funktioniert er?
Der Magnetstreifen in Zahlungskarten besteht aus einer dünnen Schicht Magnetfolie, die auf der Rückseite der jeweiligen Karte angebracht ist. Die Folie enthält winzige magnetische Partikel. Diese können mithilfe von Magnetfeldern polarisiert werden.
Der Streifen ist in drei Spuren unterteilt, die jeweils eine bestimmte Menge an Daten speichern können. Während Spur 3 selten genutzt wird, werden Spur 1 und 2 häufig für Zahlungsinformationen wie Ablaufdatum und Kartennummer verwendet.
Gespeichert werden die Informationen in Form von magnetischen Mustern. Jedes Muster repräsentiert ein Bit (entweder 1 oder 0). Die Daten werden durch einen Schreibkopf auf die Magnetbänder geschrieben, indem ein kontrolliertes Magnetfeld erzeugt wird.
Die Karte bewegt sich beim Lesen durch einen Leser, der die Änderungen im Magnetfeld erkennt. Die magnetischen Signale werden durch einen Lesekopf in elektrische Impulse umgewandelt, die wiederum in digitale Daten übersetzt werden.
Nutzung von Magnetstreifenkarten
Beim Bezahlen von Waren oder Dienstleistungen werden Magnetstreifenkarten in Kartenlesegeräte eingeführt bzw. durchgezogen. Dies kann entweder der Inhaber der Karte oder der Verkäufer übernehmen. Die ermittelten digitalen Daten können anschließend verarbeitet werden.
Die wichtigsten Einsatzbereiche sind Bankkarten (EC-Karten), Kreditkarte und Zugangskarten (siehe unten). In Ländern ohne Systeme für das kontaktlose Bezahlen sind Magnetstreifen noch immer weit verbreitet.
Welche Karten haben Magnetstreifen?
Für den Magnetstreifen existieren zahlreiche Einsatzmöglichkeiten – sowohl innerhalb als auch außerhalb der Finanz- und Business-Welt.
Die wichtigsten Anwendungen von Karten mit Magneten bzw. Magnetstreifen listen wir nachfolgend auf:
- Kreditkarte – Kreditkarten nutzen Magnetstreifen, um Zahlungsdaten zu speichern und Transaktionen sicher abzuwickeln. Die Magnetisierung der Karten ermöglicht schnelle und einfache Anwendungen, vor allem in stationären Geschäften. Die Bezahlmöglichkeiten reichen von einem klassischen elektronischen Produkt wie dem Laptop über Kleidungstücke bis hin zu Reisen.
- Debitkarte – Die Debitkarte verwendet ebenfalls einen Magnetstreifen, um die Nutzerdaten sicher zu speichern und bei Bedarf verfügbar zu machen. Die Einsatzmöglichkeiten beginnen beim Bezahlen von Waren und Dienstleistungen und reichen bis zur Geldabhebung. Diese Funktion hatten Magnetkarten, seitdem es Geldautomaten gibt.
- Hotelzimmerkarten – In Hotels sind Karten, die das Prinzip der Magnetisierung nutzen, nach wie vor im Gebrauch. Die Gäste haben den Vorteil, dass sie keinen Schlüssel erhalten und diesen damit auch nicht verlieren können. Mithilfe der Karte kann der Gast sich z. B. Zugang zum Hotelzimmer verschaffen oder in den hoteleigenen Fitnessraum gelangen. Hotelkarten sind besonders robust und können über viele Jahre verwendet werden.
- Geschenkkarten – Auch auf Geschenkkarten finden sich Magnetstreifen. Gespeichert werden hier keine persönlichen Daten wie bei der Kredit- oder Debitkarten, sondern Guthaben-Informationen. Da der Betrag bereits auf der Karte gespeichert ist, sind Geschenkkarten ein beliebtes Präsent zu Weihnachten oder anderen Anlässen.
- Mitgliedskarten – Mitgliedskarten mit Magnetstreifen speichern Informationen wie Berechtigungen oder Mitgliedsnummern. Die Magnete ermöglichen eine einfache Verwaltung von Anwendungen wie Rabatten oder der Zutrittskontrolle. Dieses Produkt findet z. B. in Vereinen, Clubs und Fitnessstudios Anwendung. Theoretisch können Zugangskarten auch in Privathäusern zum Einsatz kommen, wenn der Hausbesitzer bereit ist, die Kosten für die Installation der entsprechenden Schließanlagen zu tragen.
Eine weitere Möglichkeit, Magnetstreifenkarten einzusetzen, ist im Personennahverkehr. Auf Fahrkarten speichert das Magnetband Informationen wie Gültigkeitsdauer und Strecke. Der Schaffner verfügt über ein Gerät, über das er die Informationen in Sekundenschnelle auslesen kann.
MyPOS bietet leistungsstarke Kartenlesegeräte für Karten mit NFC-Chip und Magnetstreifen an. Für mobile Unternehmen und Solo-Unternehmer sind die Geräte ideal geeignet, um Kartenzahlungen entgegenzunehmen. Die Geräte können je nach Ihren Anforderungen mit Belegdrucker gekauft werden und garantieren ein reibungsloses Checkout-Erlebnis.
Wozu dient der Magnetstreifen auf der EC-Karte?
Auf der EC-Karte dient der Magnetstreifen zur Speicherung von Daten wie der Kartennummer, der Kontonummer und dem Ablaufdatum der Karte. Auf den EC-Karten, die inzwischen durch die sogenannten Girokarten ersetzt wurden, wurde früher außerdem der PIN-Code des Besitzers gespeichert.
Der PIN-Code diente zur Identifizierung bei Abhebungen und Bezahlungen, hier teilweise in Kombination mit der Unterschrift des Besitzers.
Dass der Magnetstreifen von den meisten Banken schon vor Jahren abgeschafft wurde, hat viel mit der Anfälligkeit für Beschädigungen zu tun. Durch unsachgemäßen Gebrauch, aber auch durch normale Alterungserscheinungen wurde der Streifen bei vielen Karten im Laufe der Zeit immer schlechter lesbar.
Dies führte dazu, dass ältere Karten teils lange vor dem Ablaufdatum nicht mehr verwendbar waren. Die Banken mussten in diesen Fällen neue Karten ausstellen, was einen zusätzlichen Aufwand nach sich zog.
FAQ
Wozu dienen Magnetstreifen auf Zahlungskarten?
Magnetstreifen auf Zahlungskarten dienen dazu, persönliche Daten wie Name, Ablaufdatum und Kartennummer sicher zu speichern. Der Magnetstreifen kann außerdem zur Identifikation des Inhabers verwendet werden, etwa bei Bargeldabhebungen oder beim Bezahlen von Dienstleistungen und Waren. Benötigt wird dafür lediglich ein Lesegerät, das imstande ist, die auf dem Magnetband befindlichen Informationen in digitale Daten umzuwandeln.
Auf welchen Karten befinden sich Magnetstreifen?
Der Magnetstreifen ist ein äußerst vielseitig einsetzbarer Datenspeicher. Unter anderem können Debit-Karten, Kreditkarten sowie Hotelzimmerkarten und Geschenkkarten mit einem Magnetband ausgestattet werden. In Vereinen und Firmen können Magnetkarten in Kombination mit entsprechenden Lesegeräten als Lösung für die Zutrittskontrolle genutzt werden.
Wie genau funktioniert die Magnetstreifen-Technologie?
Ein Magnetstreifen ist in drei Spuren unterteilt, von denen in der Regel jedoch nur zwei genutzt werden. Die Informationen werden in Form von magnetischen Mustern gespeichert, wobei jedes Muster ein Bit (entweder 1 oder 0) repräsentiert. Durch einen Lesekopf werden die magnetischen Signale in elektrische Impulse umgewandelt, die in digitale Daten übersetzt werden.
Können Karten mit Magnetstreifen heute noch für Zahlungen genutzt werden?
Karten mit Magnetstreifen können überall dort für Zahlungen genutzt werden, wo ein passendes Lesegerät vorhanden ist. In aller Regel sind die Karten zusätzlich mit einem NFC-Chip ausgestattet, sodass es keine Probleme mit dem Auslesen der Daten gibt. Lesegeräte, die nur Magnetstreifen-Informationen in digitale Daten übertragen können, sind heute kaum noch in Gebrauch.